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Moncley

Das Schloss Moncley wurde auf einem Hügel über dem Fluss Ognon errichtet, nachdem die alte mittelalterliche Festung 1867 nach mehreren Umbauten endgültig geschleift worden war. Die majestätische Residenz ist eines der großen Meisterwerke des Neoklassizismus der Franche-Comté. Sie wurde 1778 entworfen und in den darauffolgenden Jahren vom sehr talentierten Architekten aus Besançon Claude Joseph Alexandre Bertrand (1734-1797) für den Marquis Terrier de Santans (1734-1796), Präsidenten des Untersuchungsgerichts im Parlament der Franche-Comté und reichen Besitzer von Schmieden und Wäldern, gebaut. Sein unmittelbares Vorbild, insbesondere für die Fassade auf der Gartenseite, ist das Gebäude der ehemaligen königlichen Verwaltung - heute Präfektur des Departements Doubs -, die zwischen 1770 und 1777 nach Plänen von Victor Louis erbaut wurde. Der Einfluss des Architekten Claude Nicolas Ledoux, der zwischen 1775 und 1779 die königliche Saline von Arc-et-Senans sowie das Theatergebäude von Besançon entwarf, ist hier nicht zu übersehen. Das Theater wurde zur gleichen Zeit wie das Schloss (1778-1784) nach den Plänen von Alexandre Bertrand erbaut.
Zur Zeit seiner Erbauung vor den Toren Besançons war das Château de Moncley als Zuflucht in die Sommerfrische gedacht. Es erstreckt sich zwischen dem Ehrenhof im Westen und dem Gartenparterre im Osten. Im Westen, auf der Hofseite fällt der Blick zunächst auf die hohen neu-mittelalterlichen Türme der Taubenschläge. Die Seitenflügel mit mächtigen Vorsprüngen in der Vorderwand verlängern das Gebäude. Der Hauptteil des Hauses hat eine halbrunde Fassade, die von der sogenannten Pronaos, einer Vorhalle ionischer Tempel, beherrscht wird. Auf der Parterreseite im Osten besteht das Kernstück der Fassade aus einer Rotunde im italienischen Stil. Ein Bauernhaus mit Gemüse- und Obstgarten im Norden sowie Stallungen im Süden vollenden das Ensemble. Beide Elemente zeichnen sich durch Vorsprünge aus Stein im Mauerwerk aus. Sie beleben die Fassaden und erinnern an die kraftvolle manieristische Architektur der italienischen Renaissance, insbesondere an die des Malers und Architekten Giulio Romano.
Seit seiner Erbauung wird das Château de Moncley von Generation zu Generation in derselben Familie weitergegeben. Die Schlossbesitzer bewahren mit größter Sorgfalt einige sehr seltene und außergewöhnliche Wandtapeten aus den Jahren 1783 und 1787. Das Schloss steht unter Denkmalschutz und kann zu regelmäßigen Öffnungszeiten besichtigt werden.

Pascal Brunet
Architekturhistoriker.
www.chateaudemoncley.fr

Les sculptures à Moncley :