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Nancray

Museum der traditionellen Häuser in Franche-Comté
Das ‘Musée des Maisons Comtoises’, das sich 15 Kilometer von Besançon entfernt in Nancray befindet, wird unter der Bezeichnung ‘Musée de France’ geführt. Es wurde 1983 vom Verein Folklore Comtois gegründet auf Initiative des Abbé Garneret, der dort fünfzig Jahre lang tätig war. Das Museum, das 1988 5 Häuser zählte, kann seitdem besichtigt werden. Es ist eines der sehr wenigen Freilichtmuseen in Frankreich, das einzige in der Franche-Comté.
Entsprechend dem Grundsatz der nordeuropäischen Freilichtmuseen besteht seine Hauptaufgabe darin, die volkstümliche Architektur zu bewahren und sie einer möglichst großen Zahl von Menschen zugänglich zu machen. In der Regel sind die Häuser aus regionalen, leicht auffindbaren Materialien gebaut. Von Anfang an wurde das Gebiet der Franche-Comté ausgewählt, denn die Region verfügt über ein vielfältiges architektonisches Erbe. Hier findet man Bauten aus Stein, Holz, Lehm und Mischmaterialien. Aufgrund der Unterschiede in den Landschaften, der geologischen Entstehungsgeschichte und der standortspezifischen klimatischen Bedingungen sind die Architektur und der Baustil sehr unterschied-
lich. Dank der Demontage und des Wiederaufbaus der Gebäude und des Sammelns von Möbeln, Gegenständen und Werkzeugen, die seit dem 17. Jahrhundert in Gebrauch sind, wurden diese traditionsreichen Häuser und Bauten erhalten.
6 Bauernhäuser, eine Comté-Käserei, ein Gemeindebackhaus und eine Weberwerkstatt, alle voll ausgestattet, werden in einem 15 Hektar großen Landschaftspark vorgestellt. Zahlreiche Nebengebäude, wie Getreidespeicher, Hütten, Bienenstöcke, Backstube, Schweinestall, Kapelle, Gartenlaube, Weinberghütte und Scheune, vervollständigen die Sammlung. Zu sehen sind auch Brunnen, Meilensteine und Missionskreuze. Zudem beleben Themengärten, Gemüse- und Obstgärten und weidende Tiere das Umfeld der Gebäude. Besonders für Gartenliebhaber auf der Suche nach alternativen Möglichkeiten im Gartenbau werden zahlreiche Attraktionen angeboten.
Als untypischer Ort, der das Erbe von Kultur und Natur miteinander verbindet, hat sich das Museum einen Namen gemacht im Bereich innovativer Kommunikation, Umweltpolitik, digitaler Medien und mit seinem avantgardistischen Kulturprogramm. Sie können es barrierefrei besuchen.

Fast 40 Jahre nach seiner Eröffnung hat das Museum seine damalige Zielrichtung verändert. Heute will es ein Ort des Nachdenkens sein. Hier wird über die Möglichkeit eines Lebens mit lokalen Ressourcen in den Bereichen Wohnen, Essen und Zusammenleben unter Beachtung der Einzigartigkeit des Einzelnen nachgedacht. Ohne die Vergangenheit idealisieren zu wollen, wird hier zum Nachdenken über die lokale sozioökonomische Resilienz und zur Rückbesinnung auf das Wesentliche angeregt. Das Park-Museum eignet sich für Kultur, Experiment, Unterhaltung, Entspannung, Austausch und Begegnung.

Von April bis November ist das Park-Museum von Nancray geöffnet. Es empfängt jedes Jahr etwa 45000 Besucher, die hier ein generationsübergreifendes Kulturangebot in einem idyllischen Park mit Ausstellungen im Museum und mit verschiedenen Gärten finden. Das Restaurant hat eine schöne Terrasse mit Blick auf den Park.

Virginie Duede-Fernandez
Direktorin

Les sculptures à Nancray :